Als Bruxismus bezeichnet man die durch Pressen und/oder Knirschen der Zähne charakterisierte sich periodisch wiederholende Aktivität der Kaumuskulatur. Im Tagesverlauf kann das Phänomen während des Schlafens (Schlaf-Bruxismus) oder im Wachzustand (Wach-Bruxismus) auftreten. Bruxismus ist ein verbreitetes Phänomen mit einer Verbreitung bis zu 20 % in der Bevölkerung.
Nach nächtlichem Knirschen fühlt sich der Kiefer morgens nach dem Aufwachen oft steif und ermüdet an, die Mundöffnung kann eingeschränkt sein. Betroffene Personen werden oftmals durch den Lebenspartner oder Familienmitglieder auf diese unangenehme Angewohnheit aufmerksam gemacht, da das Reiben der Zähne deutlich zu hören ist. Beim Pressen hingegen werden die Zähne mit hoher Kraft zusammengebissen ohne aneinander zu reiben. Wenn die Beschwerden hingegen während des Tages zunehmen, so ist dies ein Hinweis auf unbewusstes Knirschen/Pressen während des Tages. Erste Anzeichen der Abnutzung finden sich oft im Bereich der Eckzahnspitzen und der Schneidekanten der Frontzähne.
Folgende Anzeichen und Symptome weisen auf Bruxismusaktivität hin:
Jeder Mensch reagiert anders auf übermäßigen Stress. Manche erkranken im Magen-/Darmbereich, andere leiden an an Herz-/Kreislauferkrankungen und einige pressen oder knirschen mit den Zähnen. Emotionaler Stress und psychische Anspannungen, so wird heute allgemein angenommen, sind die Hauptursachen für dieses in der Fachsprache als Bruxismus bezeichnete Phänomen. Normalerweise befinden sich die Zähne zum Kauen oder beim Schlucken jeweils nur Bruchteile einer Sekunde und im Verlaufe des Tages insgesamt nur ca. 15 Minuten in Kontakt. In der verbleibenden Zeit kann sich die Kaumuskulatur entspannen, die Zähne berühren sich nicht. Beim Pressen und Knirschen hingegen sind die Zähne viel häufiger und länger in Kontakt. Die Folge ist eine übermäßige Abnutzung und Verletzung der Zahnhartsubstanzen; die Zähne können empfindlich und schmerzhaft werden. Erste Anzeichen finden sich oft im Bereich der Eckzahnspitzen und der Schneidekanten der Frontzähne. Neben Stress spielen auch andere Faktoren wie schlafbedingte Atmungsstörungen, Genussmittelmissbrauch und einige Medikamente bei der Ausprägung von Bruxismus eine Rolle, die bei der Therapieplanung gegebenenfalls berücksichtigt werden müssen.
Schutz der Zähne. Zur Verhinderung der weiteren Abnutzung werden so genannte Knirscherschienen eingegliedert, die, im Tiefziehverfahren hergestellt, die Berührung der Zahnoberflächen und den damit verbundenen Abrieb während der Nacht verhindern.
Selbstbeobachtung. Versuchen Sie, Ihre Kaumuskelaktivitäten tagsüber zu beobachten. Die Zähne sollen sich nur beim Kauen oder Schlucken berühren, das sind höchstens 15 Minuten am Tag. Malen Sie ein rotes Kreuz oder einen schwarzen Punkt auf ein weißes Stück Papier oder nehmen Sie auffällige Aufkleber und kleben Sie diese auf Gegenstände in ihrer Umgebung. Dazu eignet sich zum Beispiel die Armbanduhr, der Monitor Ihres Computers, der Autorückspiegel oder das Handy. Immer wenn Sie den Aufkleber sehen, kontrollieren Sie die Stellung Ihrer Zähne zueinander. Sollten Sie sich mit zusammen gebissenen Zähnen „ertappen“, öffnen Sie den Mund für einen Moment weit. Anschließend schließen Sie entspannt den Mund und achten darauf, dass sich die Zähne nicht berühren. Atmen Sie tief ein und aus und überprüfen Sie Ihre (Kopf-)Haltung. Halten Sie Ihre Lippen geschlossen, aber die Zähne auseinander. (Diese Übungen nur durchführen, wenn Sie dadurch nicht von wichtigen Dingen – wie zum Beispiel beim Autofahren – abgelenkt werden!)
Stressbewältigung. Da Bruxismus häufig mit Stress in Zusammenhang steht, kann es nützlich sein, Anspannung gezielt abzubauen und zu lernen, mit den täglichen Belastungen besser umzugehen. Suchen Sie sich eine Ausgleichsbeschäftigung, die Sie von einer Stressbelastung ablenkt und auch für körperlichen Ausgleich sorgt. Autogenes Training oder das Erlernen progressiver Entspannungstechniken können den Umgang mit Stress erleichtern. Eine Reihe attraktiver Kurse für das Erlernen dieser Entspannungstechniken werden von den Krankenkassen angeboten. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Treiben Sie Sport. Selbst ein täglicher kurzer Spaziergang oder eine leichte sportliche Aktivitäten können helfen, Spannungen abzubauen.